Wienerberger gut gerüstet auch bei Verschlechterung der ökonomischen Rahmenbedingungen
„In Osteuropa konnte die Baukonjunktur im ersten Halbjahr weiter zulegen, allerdings hat sich in einigen wichtigen Märkten das makroökonomische Umfeld deutlich verschlechtert. Auch haben die Inflation sowie steigende Energiekosten zu einem sukzessiven Anstieg der Produktionskosten geführt, den wir nicht zur Gänze über Preiserhöhungen ausgleichen konnten. Stillstands- und Leerkosten haben unser Ergebnis im ersten Halbjahr zusätzlich belastet. Wienerberger ist ein sehr kosteneffizient geführtes Unternehmen, wir generieren hohe Cash-flows und haben ein breites geografisches Portfolio, durch das wir Schwächen in einzelnen Märkten abfedern können. Der Marktentwicklung können wir uns zwar nicht entziehen, dank dieser Stärken sind wir jedoch gut gerüstet, um uns auch in schwierigen Zeiten gut behaupten zu können“, erklärt Wolfgang Reithofer, Vorstands vorsitzender der Wienerberger AG.
Kostenreduktion von 30 Mio. € ab 2009 durch Optimierungsmaßnahmen erwartet
Wienerberger passt durch forcierte Optimierungsmaßnahmen und aktives Kapazitäts management ihre Produktion und damit auch ihre Fixkostenbasis bestmöglich den Markt gegebenheiten an. Neben Restrukturierungen in schwachen Märkten wie Deutschland und Großbritannien werden mittelfristig geplante Optimierungen auch im übrigen Werksnetz zeitlich vorgezogen. Kleinere, ältere Werke werden vom Markt genommen und die Produktion in größere, kosteneffizientere Werke verlagert. Insgesamt sind rund 25 Produktionsstandorte von Stilllegungen bzw. Schließungen betroffen. In Deutschland ist die Schließung von bis zu sieben Werken vorgesehen, in der Region Nord-Westeuropa werden insgesamt 10 Werke vom Markt genommen. In den USA wurden nach den umfangreichen Kapazitätsanpassungen der letzten beiden Jahre, aufgrund des schwierigen Marktumfeldes zwei weitere Werke stillgelegt. Die daraus für das Jahr 2008 resultierenden Restruk turierungskosten schätzt die Wienerberger auf ca. 25 Mio. €, weitere 25 Mio. € werden an Sonderabschreibungen anfallen. Auf Basis dieser Maßnahmen rechnet die Gruppe ab 2009 mit einer Reduktion der Kosten von rund 30 Mio. €.
Trotz weiterer Abschwächung der europäischen Märkte - 2008 eines der besten Ergebnisse der Wienerberger erwartet
Insgesamt erwartet Wienerberger durch steigende Zinsen, hohe Inflation sowie eine Verknappung der Kreditmittel eine weitere Abschwächung der europäischen Märkte für das laufende Jahr. Für Nord-Westeuropa prognostiziert die Gruppe aufgrund des Markt einbruches in Großbritannien einen leichten Ergebnisrückgang. In Zentral-Westeuropa und Nordamerika werden Leer- und Stillstandskosten das EBITDA belasten. Durch weiteres Wachstum in Polen, Rumänien, Bulgarien und Russland, sowie stabiler Neubauentwicklung in Tschechien und der Slowakei, sollte in Zentral-Osteuropa, trotz schwächerer Wohn bautätigkeit in Ungarn, das Ergebnisniveau des Vorjahres erreicht werden können. Die preisbedingten Energiekostensteigerungen schätzt das Unternehmen auf 45 Mio. € für das Gesamtjahr. „Ich gehe für 2008 von einem Rückgang des operativen EBITDA von bis zu 15 % aus. Wir werden aber dennoch eines der besten Ergebnisse der Unternehmensgeschichte der Wienerberger erwirtschaften. Den Aktionären planen wir weiterhin eine attraktive Dividende auszuschütten, die auf Vorjahresniveau oder knapp darunter liegt. Die, nach der Dividende verbleibenden Cash-flows werden wir selektiv zur Fortsetzung unserer Expansionsstrategie einsetzen. Dabei stehen Projekte in Osteuropa sowie den Emerging Markets im Vordergrund, wodurch wir langfristiges Wachstum für Wienerberger sicherstellen. Das Tempo unseres Programms werden wir den Marktgegebenheiten anpassen. Neben rund 450 Mio. € in diesem Jahr, rechnen wir mit rund 200 Mio. € an Wachstumsinvestitionen für 2009“, fasst Wolfgang Reithofer seine Einschätzung zusammen.
Enttäuschende Entwicklung in USA, Großbritannien und Deutschland
Die Ergebnisse des ersten Halbjahres waren Folge der enttäuschenden Entwicklung in drei der wichtigsten Märkte – USA, Großbritannien und Deutschland. Allein in diesen Märkten ging das EBITDA um 36 Mio. € (bereinigt um Akquisitionen) zurück. Trotz der Beiträge aus der Erstkonsolidierung von Arriscraft, reduzierte sich der Umsatz im Segment Nordamerika, aufgrund des deutlich stärker rückläufigen Wohnbaus sowie aufgrund des schwächeren Dollars, um 28 % auf 120,0 Mio. € und das EBITDA um 60 % auf 7,5 Mio. €. Zentral-Westeuropa verzeichnete einen um 2 % geringeren Umsatz von 217,4 Mio. € im Vergleich zur Vorjahresperiode. In Deutschland ging der Wohnbau entgegen den Erwartungen zurück. Dies und der zunehmende Preisdruck in einem sich abschwächenden Marktumfeld in Italien, verringerte das EBITDA im Segment auf 17,9 Mio. € im Vergleich zu den Monaten Jänner bis Juni 2007.
Im Segment Nord-Westeuropa konnte der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 12 % auf 494,1 Mio. € verbessert und das EBITDA mit 89,7 Mio. € in etwa auf Vorjahresniveau gehalten werden. Der Einbruch im englischen Wohnungsneubau ab Mitte April im Zuge des Übergreifens der Finanzkrise wurde durch die Konsolidierung von Baggeridge und Sandtoft sowie eine gute Ergebnisentwicklung in Belgien und Frankreich ausgeglichen. Zentral- Osteuropa konnte, nach einem starken ersten Quartal, die Rekordergebnisse des Vorjahres im zweiten Quartal 2008 nicht erreichen. Durch gutes Wachstum auf normalisiertem Niveau erwirtschaftete das Segment in den ersten sechs Monaten mit einem Umsatz von 454,7 Mio. € ein Plus von 6 %. Das EBITDA lag mit 135,4 Mio. € rund 7 % über dem von 2007. In Polen wuchsen nach dem Boom des Vorjahres Umsatz und Ergebnis auch heuer weiter. Bulgarien, Rumänien und Russland konnten die Absätze – durch Inbetriebnahme neuer Kapazitäten – signifikant steigern. Ungarn zeigte sich im zweiten Quartal deutlich schwächer als zu Jahresbeginn, was sich in einer geringeren Nachfrage nach Ziegeln auswirkte. Auch in Tschechien und der Slowakei mussten insbesondere auf Grund von Importen aus Deutschland Mengenrückgänge hingenommen werden. In den südosteuropäischen Märkten Kroatien, Slowenien, Bosnien und Serbien verzeichnete die Gruppe Absatzsteigerungen.
Ergebnis vor Steuern -31 % auf 118,0 Mio. € Als Folge der rückläufigen operativen Ergebnisse sank das Ergebnis vor Steuern um 31 % auf 118,0 Mio. €. Zusätzlich wurden die Ergebnisse in den ersten sechs Monaten durch Kosten aus Restrukturierungsmaßnahmen in der Höhe von 5,8 Mio. € belastet – davon sind 2,2 Mio. € zahlungswirksam und 3,6 Mio. € Sonderabschreibungen. Das Finanzergebnis betrug -12,2 Mio. € im Gegensatz zu 5,1 Mio. € im Vergleichzeitraum 2007 (beinhaltet einen Buchgewinn aus dem Verkauf von Wertpapieren von 10,1 Mio. €). Durch die steuerliche Absetzbarkeit des Hybridkupons sowie den höheren Ergebnisanteil aus Zentral- Osteuropa war die Steuerquote rückläufig. Das Ergebnis nach Steuern reduzierte sich um 30 % auf 98,6 Mio. €. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag dadurch bei 1,04 € gegenüber 1,57 € in 2007.
Operativer Cash-flow von 82,0 Mio. € Aufgrund niedriger Ergebnisse lagen sowohl der Cash-flow aus dem Ergebnis mit 204,3 Mio. € als auch der Free Cash-flow mit 30,2 Mio. € unter dem Vorjahr. Der operative Cash-flow verschlechterte sich von 117,7 Mio. € auf 82,0 Mio. €. Der Zahlungsmittelabfluss aus Gesamtinvestitionen von insgesamt 253,8 Mio. € resultierte mit 49,9 Mio. € aus Instandhaltungs-, Ersatz- und Rationalisierungsinvestitionen (Normalinvestitionen) und mit 203,9 Mio. € aus Werksneubauten, -erweiterungen und Akquisitionen (Wachstums investitionen). Im Februar wurden 32,5 Mio. € an Zinsen auf die Hybridanleihe gezahlt, im Mai wurden 120,1 Mio. € an die Aktionäre als Dividende ausgeschüttet.
Konzerneigenkapital von 2.618,4 Mio. € Das Konzerneigenkapital ist durch die Zahlung der Dividende ebenso wie des Hybridkupons sowie eines geringeren Jahresüberschusses und den Erwerb eigener Aktien um 2 % auf 2.618,4 Mio. € zurückgegangen. Das Gearing hat sich seit dem 31.12.2007 aufgrund derselben Effekte von 21,2 % auf 33,3 % (Hybridanleihe laut IFRS zu 100 % Eigenkapital) erhöht.
Gegründet 1819 in Wien und seit 1869 im amtlichen Handel der Wiener Börse blickt Wienerberger auf eine traditionsreiche Unternehmensgeschichte zurück. Erst im Jahre 1986 wurde die dynamische Expansion gestartet, die sich seit Einführung des Value Management 1997 auf Baustoffe konzentriert. Damit stieg Wienerberger innerhalb weniger Jahre vom lokalen österreichischen Ziegelproduzenten zur weltweiten Nummer 1 bei Ziegel auf. Die Zahl der Werke wuchs in dieser Zeit von 11 auf derzeit 229 Werke in 27 Ländern.
Die Bauindustrie hatte 2009 sehr stark unter den Auswirkungen der weltweiten Rezession zu leiden und mit einer deutlich rückläufigen Nachfrage nach Baustoffen zu kämpfen. Einerseits ist der Wohnungsneubau zu einem wesentlichen Teil von der Finanzierung durch Banken abhängig, andererseits schieben Verbraucher in Reaktion auf die schwache Konjunktur und unsichere Zukunftserwartungen langfristige Investitionsentscheidungen auf. Wienerberger reagierte darauf mit einem umfangreichen Aktionsplan, der die Anpassung der Kapazitäten an die Marktgegebenheiten, aktives Working Capital Management zur Reduktion von Lagerbeständen, Kostensenkungen im Verwaltungs- und Vertriebsbereich sowie die Limitierung der Investitionen auf ein erforderliches Minimum zum Inhalt hatte.
Wienerberger AG (Firmenporträt) | |
Artikel 'Schwächeres Marktumfeld beeinträchtigt Wienerberger Halbjahresergebnis...' auf Swiss-Press.com |
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